Das Castillo de Gibralfaro - Teil I

Die alles überragenden Gebäude Málagas ist der Komplex Alcazaba-Gibralfaro, welcher aus maurischer Zeit erhalten wurden. Gleich neben der Alcazaba erhebt sich das Schloß Gibralfaro. Die Ortsbezeichnung setzt sich zusammen aus dem arabischen Wort Yabal (Berg) und der griechischen Ableitung Faruh (Leuchtturm), was auf die Bedeutung des Hügels als Teil der Küstenbefestigung in phönizisch-punischer Zeit schließen läßt.

Die Bezeichnung Gibralfaro kommt in arabischen Quellen oft vor. Angaben über die Festung als solche erscheinen jedoch erst wesentlich später, da sie erst unter Yussuf I (14. Jahrhundert) entstand.

Zu jener Zeit kam vermehrt Artillerie zum Einsatz. Es wurde daher notwendig, die Alcazaba durch eine Festung gegen die umliegenden Anhöhen zu schützen.

Das Castillo de Gibralfaro in Málaga in Andalusien

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Sommer
9:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Winter
9:00 Uhr - 18:00 Uhr


Die Festung enthält alle verteidigungstechnischen Neuheiten, welche zur Zeit des Al Andaluz-Reiches Anwendung fanden, wie zum Beispiel den vorgeschobenen Turm, die dem Gelände durch Zickzacklinien angepaßte Wehrmauer oder die eckförmigen Eingänge.

Ebenfalls erwähnenswert ist das Vorwek, welches die Festung umgibt und dessen originelle Zickzack-Konstruktion den Bau aufwendiger vorgeschobener Türme überflüssig machte. Es ermöglicht den Zugang zur Coracha, einem befestigten Weg, der zur Alcazaba hinunterführt.

Das Castillo de Gibralfaro in Málaga in Andalusien

Das eindrucksvolle Erscheinungsbild, welches die Einheit Castillo-Coracha-Alcazaba der Stadt Málaga verleiht, wurde seit dem 15. Jahrhundert immer wieder von christlichen Geschichtsschreibern hervorgehoben. Sie erwähnen vor allem, daß die Verteidigungsanlage als praktisch uneinnehmbar galt. 1487 wurde Málaga von den Mauren nach monatelanger Belagerung freiwillig an die Christen übergeben.

Durch überlieferte Texte weiß man, daß es im Inneren der Festung eine Moschee gab, welche später in eine Kirche umgewandelt wurde. Diese verlor ihrerseits aber auch wieder ihre Funktion durch die ununterbrochene Verwendung als Militärstützpunkt bis zum Jahr 1925.

Das Castillo de Gibralfaro in Málaga in Andalusien

In heutiger Zeit kann der Airon-Brunnen betrachtet werden. Er stammt aus arabischer Zeit und erscheint ebenfalls in zeitgenössischen Dokumenten. Er ist 40 Meter tief in den Felsen gehauen!!! Dazu kommen mehrere Zisternen, zwei Brotöfen, Wächtertürmchen und das Gebäude des ehemaligen Pulvermagazins, in welchem heute das moderne Interpretationszentrum (Ausstellungsraum) untergebracht ist.

Das Castillo de Gibralfaro in Málaga in Andalusien

Die Ausstellung am einstigen Standort des Pulvermagazins der Burganlage zeigt den Einsatz des Kastells als Militärgarnision und Küstenbewachung zwischen 1487 - in diesem Jahr wird Málaga durch die Krone Kastiliens einverleibt - und 1925, als es durch ein königliches Dekret Alphons des XIII dem Nutzen des Volkes übergeben wird. Während dieser 438 Jahre diente das Kastell ununterbrochen militärischen Zwecken. Historische Pläne, Waffen, Uniformen und Gegenstände des täglichen Lebens wiederspiegeln die Entwicklung der Garnison in enger Verbindung mit den Geschicken der Bevölkerung.

Auf dem unteren Bild sehen Sie ein Modell der Befestigungsanlage, welches Sie im "Interpretationszentrum" ansehen können.

Das Castillo de Gibralfaro in Málaga in Andalusien


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