Die alles überragenden Gebäude Málagas ist der Komplex Alcazaba-Gibralfaro, welcher aus maurischer Zeit
erhalten wurden. Gleich neben der Alcazaba erhebt sich das Schloß Gibralfaro. Die Ortsbezeichnung
setzt sich zusammen aus dem arabischen Wort Yabal (Berg) und der griechischen Ableitung Faruh (Leuchtturm), was auf die
Bedeutung des Hügels als Teil der Küstenbefestigung in phönizisch-punischer Zeit schließen läßt.
Die Festung enthält alle verteidigungstechnischen Neuheiten, welche zur Zeit des Al Andaluz-Reiches Anwendung
fanden, wie zum Beispiel den vorgeschobenen Turm, die dem Gelände durch Zickzacklinien angepaßte Wehrmauer
oder die eckförmigen Eingänge.
Das eindrucksvolle Erscheinungsbild, welches die Einheit Castillo-Coracha-Alcazaba der Stadt Málaga verleiht,
wurde seit dem 15. Jahrhundert immer wieder von christlichen Geschichtsschreibern hervorgehoben. Sie erwähnen
vor allem, daß die Verteidigungsanlage als praktisch uneinnehmbar galt. 1487 wurde Málaga von den Mauren
nach monatelanger Belagerung freiwillig an die Christen übergeben.
In heutiger Zeit kann der Airon-Brunnen betrachtet werden. Er stammt aus arabischer Zeit und erscheint ebenfalls in zeitgenössischen Dokumenten. Er ist 40 Meter tief in den Felsen gehauen!!! Dazu kommen mehrere Zisternen, zwei Brotöfen, Wächtertürmchen und das Gebäude des ehemaligen Pulvermagazins, in welchem heute das moderne Interpretationszentrum (Ausstellungsraum) untergebracht ist.
Die Ausstellung am einstigen Standort des Pulvermagazins der Burganlage zeigt den Einsatz des
Kastells als Militärgarnision und Küstenbewachung zwischen 1487 - in diesem Jahr wird Málaga durch die
Krone Kastiliens einverleibt - und 1925, als es durch ein königliches Dekret Alphons des XIII dem
Nutzen des Volkes übergeben wird. Während dieser 438 Jahre diente das Kastell ununterbrochen
militärischen Zwecken. Historische Pläne, Waffen, Uniformen und Gegenstände des täglichen Lebens
wiederspiegeln die Entwicklung der Garnison in enger Verbindung mit den Geschicken der
Bevölkerung.
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