Cómpeta in Andalusien direkt an der Costa del Sol

Verbesserung vorschlagen < Zurück zur Übersicht von Cómpeta

Der Palmkäfer, eine echte Plage für die Palmen in Cómpeta und Umgebung

 

Der Palmkäfer - picudo rochoDer Palmkäfer (Spanisch picudo rocho) ist eine Art der Rüsselkäfer (Curculio palmarum Linn), der seine Eier in die Rinde der Palmen legt. Die daraus entstehenden Larven (siehe Bild links) fressen sich innerhalb der Palme bis zum Palmherzen durch und zerstören damit nach und nach die Palme von innen heraus. Ein Palmkäfer - er wird zwischen 3 und 5 Zentimeter groß - legt bis zu 300 Eier, aus denen die hungrigen Larven hervorkommen. Leider dauert es eine ganze Weile, bis man den Befall der Palme (gelbe, absterbende Blätter) bemerkt und meist ist es dann schon viel zu spät. Lediglich ein mahlendes oder kauendes Geräusch ist zu hören, wenn die Larven ihr Unwesen treiben. Ab und zu sieht man auch, wie ein Palmkäfer in die Palme fliegt. Da er dies aber immer von oben macht, bleibt er bei seinen Anflügen meist unentdeckt.

Interessanterweise befällt der Palmkäfer nicht alle Palmen, Fächerpalmen z.B. mag er offensichtlich gar nicht. Dafür gehören u.a. Phoenixpalmen und Dattelpalmen zu seinen Leibspeisen.

Der Palmkäfer in Cómpeta Angelockt wird der Schädling durch den Geruch der Palmblätter, vor allem dann wenn diese Blätter frisch geschnitten sind. Aber da er diesen Geruch bis zu 4 km weit wahrnimmt, ist so gut wie keine Palme mehr vor ihm sicher. Im Winter kann man wohl die Blätter schneiden, aber selbst wenn man noch so vorsichtig ist, wird einem dies wahrscheinlich nichts nutzen, da es schon ausreicht, dass der Palmkäfer auf seinem Flug zu einer frisch geschnittenen Palme über eine ungeschnittene Palme fliegt, diese riecht und sie dann sogleich befällt, weil er sich dadurch den weiteren Weg zur eigentlich anvisierten Palme spart.

Der Palmkäfer - picudo rochoDer gnadenlose Käfer war ursprünglich in Südostasien zu Hause und hat sich über den Nahen Osten in Afrika ausgebreitet. Die Importpalmen aus Afrika waren viel billiger als die Palmen, die in Südspanien gezüchtet wurden und die Nachfrage nach Palmen war in den letzten 10 Jahren wegen des stetig ansteigenden Touristenstroms immens hoch. Schutzmaßnahmen wurden umgangen und nun haben wir den Salat! In Südspanien ist diese Gefahr ein absolut besorgniserregendes Thema, hier sind die meisten zerstörten Palmen in ganz Europa zu verzeichnen. Die südländische Gelassenheit hat auch noch dazu beigetragen, dass der Palmkäfer sich nahezu ungestört verbreiten konnte. In der Axarquía ist fast jede 2. Palme betroffen, trotzdem wird diese Katastrophe von der Landesregierung bis heute klein geredet - man brüstet sich lieber mit den statistischen Erfolgen, die leider nicht sichtbar sind.

Auf den beiden Bildern unten kann man sehr schön sehen, wie die Palmblätter am Stamm angefressen und somit zerstört werden. Diese Blätter befinden sich aber immer recht weit oben und im Stamm (der Käfer und die Larven fangen immer mit ihrem Unwesen oben an), so dass man den Schaden meist erst sehr spät sieht. Wegen der extrem spitzen Blätter kommt man gerade bei größeren Palmen nicht näher an die Krone heran. Man kann eigentlich nur versuchen, die Palmblätter, die sich unterhalb der Krone befinden, mit viel Kraft herauszureißen. Wenn es gelingt, ist man sich wenigstens sicher, dass die Palme befallen ist, gelingt es nicht, hat man bessere Chancen, dass die Palme noch nicht befallen ist.

Die Bekämpfung ist weder einfach noch wirklich billig, aber bis man eine Palme wieder so hochgezüchtet hat, wie die auf dem Bild unten, vergeht viel Zeit oder man gibt sehr viel Geld für den Kauf eines solchen "Monsters" aus. Wir empfehlen jedem, der stolzer Besitzer einer solchen Palme ist und Angst vor dem Käfer hat, sich mit einem Garten-Profi in Verbindung zu setzen. Nur so kann man dieser Plage entkommen. Wir hoffen sehr, dass sich die Palme ganz unten wieder erholt und bald wieder in voller Pracht die Finca ziert.

Als wir den Befall unserer Palme in 2009 entdeckten, riefen wir im Frankfurter Palmengarten an, wo man uns ganz unmissverständlich mitteilte, dass unsere Palme nicht zu retten sei. Man empfahl uns, die Palme so schnell wie möglich zu fällen und das Herz mit den Palmkäfern auszubrennen. Die Bilder oben zeigen die Palme im Jahre 2009, die Bilder unten in 2015 - in dieser Zeit ist die Palme ca. 2,5 Meter gewachsen. Entgegen der Aussage der Spezialisten aus dem Frankfurter Palmengarten lebt unsere Palme also immer noch und ist in diesen 6 Jahren noch gewaltig gewachsen. 

 

Da der Stamm sehr groß geworden ist, ist es auch richtig schwer, die Flüssigkeiten von oben in die Palmmitte zu spritzen. Wir steigen mittlerweile auf die Pfosten, um wenigstens einigermaßen die Flüssigkeiten von oben auf die Palmmitte rieseln zu lassen. Alle ca. 6 - 8 Wochen spritzen wir unsere Palme mit 2 x 16 Liter Wasser plus den beiden Konzentraten. Was genau wir richtig oder falsch machen, wissen wir leider nicht. Vielleicht wächst und gedeiht unsere Palme immer noch, weil es in der weiteren Umgebung keine anderen Phoenixpalmen mehr gibt, vielleicht liegt es daran, dass wir das Wasser verwenden, welches wir bei der Rückspülung vom Pool aufgefangen haben und in dem noch Sandpartikel vorhanden sind, vielleicht sind es die Flüssigkeiten, die im Laufe der Jahre mehrfach wechselten, möglicherweise weil wir im Sommer die Palmblätter nie schneiden, wahrscheinlich ist es aber einfach nur Glück gepaart mit allen Aktivitäten. Uns ist das am Ende völlig egal, Hauptsache unser Schmuckstück bleibt uns erhalten.


Objekte in der Nähe:


Finca la Huerta

Casa Solana

Finca la Isla

Casa Angelica

Casa la Vina

Villa Maguncia

Cortijo Erendira

Casa Aguila

Finca la Huerta mit Gästehaus

Casa Elara

Casa Amaya

Casa Mila

Finca Vejer

Casa Centenillo

Casa Carina

Casa Miranda

Cortijo Bella Vista

Villa Vistamar