Die Landwirtschaft der Axarquía ist bekannt für ihre subtropischen Früchte. Diese Früchte haben allerdings nur eine anderes seit Urzeiten angepflanztes Erntegut ersetzt: Das Zuckerrohr, das von den Arabern hier eingeführt wurde und bis vor nicht sehr langer Zeit die fruchtbaren Ebenen der Küste bewuchs. Im 10. Jahrhundert produzierten die Ländereien von Vélez bereits Zucker. Ende des Mittelalters, als sich Zucker als ein Luxus erwies, entstanden vielen Fabriken und hydraulische Mühlen in den Flussniederungen. Die älteste entstand im Jahre 1591 im Fluß "Río Chillar" (Nerja). Später wurden weitere in Torrox, Frigiliana, Nerja, Maro und Algarrobo gebaut, bekannt als die Zuckervillen.


Die alte Zuckerfabrik in MaroNERJA
In Nerja verbreitete sich, neben anderen subtropischen Früchten, das Zuckerrohr Ende des 16. Jahrhunderts in den Flüssen und flussnahen Feldern. Man nimmt an, dass bis zu 9 Zuckerrohrmühlen hier in Betrieb waren. Die erste von der eine Dokumentation besteht war die im Rio Chillar von Juan de Briones zwischen 1590 und 1591 gebaute. Sie hatte eine amtliche Genehmigung von Alonso de Cárdenas. Die Mühle, bekannt unter dem Namen San Antonio Abad, wurde von Wassern der Quelle Santona oder Sanatona bewegt und war über 2 Jahrhunderte in Betrieb.

Die Fabrik und ihre Arbeiten wurden von einem 1571 gebauten Wachturm vor Einfall von Piraten geschützt. Dieser Wachturm wurde später dann 1812 von den Engländern im Unabhängigkeitskrieg bombardiert, ebenso wie die "Untere Burg" (1506 bis 1509 erbaut) und im alten primitiven Ortskern von Nerja gelegen. Die Reste des Turms sind nach wie vor am Strand von Torrecilla zu sehen. Man weiß das einige Arbeiter der Zuckerfabrik Anfang des 17. Jahrhunderts in der nahegelegenen Höhle von Alme (Rio Chillar) Unterkunft fanden, die auch als Unterschlupf für Durchreisende bekannt war.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich weitere Fabriken die Zucker und Sirup herstellten, wie die von San José und San Clemente, nah des Strandes Torrecilla. 1915 entstand eine Fabrik für Braunzucker und Melasse um Alkohol für die zugehörige Distellerie “El Progreso” zu gewinnen. Etwas später dann 1940 entstand wiederum eine Sirupfabrik, die von Ntra. Sra. del Carmen, etwas weiter vom Fluss entfernt.

MARO
Die Bevölkerung von Maro erlebte im 17. Jahrhundert einen wirtschaftlicher Aufschwung in der die Kirche und eine Zuckerfabrik gebaut wurden; dies geschah 1630. Die Reste dieser Fabrik, die dem angesehenen Lucas Navío de la Peña gehörte, befinden sich nah der Kirche Ntra. Sra. de las Maravillas, und neben der so genannten Casa Grande oder Grafschaft Larios, eine Familie die die Fabrik vom 19. bis Mitte des 20 Jahrhunderts betrieb.

Außerhalb der Ortschaft, in einem Landstrich bekannt als Tragalamocha, erbaute man Mitte des 19. Jahrhunderts die Fabrik San Joaquín, die vom Acueducto del Águila mit Wasser versorgt wurde, welches die Schlucht von Coladilla überwindet und heute als Bewässerungsrinne genutzt wird. Die Fabrik ebenso wie das wunderbare Äquedukt kann man von der Nationalstraße N-340 aus sehen. Die schönere Ansicht allerdings richtet sich zur entgegengesetzten Seite hin, da früher der königliche Weg eine etwas andere Streckenführung aufwies als die heutige Straße und an der schönen, mit Rundbögen verzierten Seite der Fassade vorbeiführte.

Das Äquedukt ist ein Bauwerk von Francisco Cantarero, mit 38 Bögen und 4 Ebenen, das mit drei kleine Tempeln vollendet wurde - eine im Zentrum und zwei am Eingang.

FRIGILIANA
Am Platz der Fabrik erstreckt sich ein großes Gehöft, als Haus der Grafen von Frigiliana (Palacio de los Manrique de Lara). Dieses Bauwerk des 16. Jahrhunderts mit Renaissance-Elementen wurden mit Quadersteine der alten Festung erbaut, eine Bastion der Mauren im Jahre 1569. Iñigio Manrique de Lara, Graf von Frigiliana und Erbe desjenige, welchem die Königin Doña Juana 1508 die Besitztümer der geflüchteten Mauren zugestand, bereitete ab 1633 die Fabrikation vor, welche dann schon 1635 in Betrieb ging.

Heute stellt die Fábrica Ntra. Sra. del Carmen, einen ausgezeichneten Zuckersirup her, und ist einen Besuch wert, da im Erdgeschoss ein Handwerksgeschäft besteht und an der Rückseite eine Bar und ein Museum mit alten Maschinen der Fabrik und einem schönen Ausblick auf die Berge und den Fluss "Higuerón". Hier kann man die Konstruktionen für die Wasserführung und die Krafteinwirkungen des Wasser für den Betrieb der Mühle bewundern. In Frigiliana wurde dann 1752 eine Papierfabrik (grobes Packpapier) gegründet, wie aus den Unterlagen der jährlichen Verkaufes hervorgeht.

Die alte Zuckerfabrik in TorroxTORROX
Die älteste war die Alto de Torrox, die zunächst für Mauren und später für Christen produzierte. Während der Rebellion 1569 befand sich die Fabrik in christlichen und maurischen Händen. Abgebrannt mit einer anderen Fabrik und 3 Getreidemühlen, steht sie seitdem im Vermessungsbuch als Gebäude mit Wänden aber ohne Dach. Die Mauren begannen den Bau der unteren Fabrik, nach San Rafael benannt, der jedoch durch die Rebellion zum Stillstand kam. Nach der Aufteilung der maurischen Kriegsbeute erhielt Bernadino de la Reina einen Viertelanteil von García de Melilla, den er an Pedro de la Barreda verkaufte, ein anderer Ratsherr von Vélez, welcher schließlich den Bau vollendete. Nach einer Verkaufseintragung von 1626 ist der Nachfolgebesitzer der Fabriken in Torrox, Algarrobo und Nerja ein gewisser Rodrigo de Tapia y Vargas, aus Sevilla stammend.

Die Fabrik von Alto de Torrox, wiedererbaut von Juan Triviño im 17. Jahrhundert war bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb. Der letzte Besitzer Franciso Javier de León Bendicho y Quilty, Mitglied der königlichen Akademie der Geschichte, verabschiedete sich am 18. August 1854 von fast 100 Jahren, in denen die Fabrik im Besitz seiner Familie war. Er erzählte seinem Käufer, Martín Larios Herrero, die Geschichte der Fabrik San Rafael, vom Bau deren von Melilla bis zum Grafen von Cavrrús. Unter der Leitung von Larios arbeitete die Fabrik bis 1945 und produzierte jährlich 22.000 Doppelzentner Zucker. Man strengte hier eine Industrialisierung an, berichtet Ciriaco Fernández Acevedo, Pfarrer von Torrox im Jahre 1773, indem Miguel de Gijón, ein in Amerika reich gewordener Spanier, der 1764 hier anreiste, eine Maschinerie aus London mitbrachte, die aus Gusseisen und Stahl bestand und keine Nägel oder Holzteile aufwies.

Quelle: Axarquía. Licht der Mittelmeeres. As´92.
La Taha de Frigiliana. Kultur- und Kunstveröffentlichungen.
Abteilung für Datenpflege der Stadtverwaltung Málaga
Base de Datos Andalucia S.L.


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