Volksfeste drücken stets den Charakter der Volksseele aus, so natürlich auch bei den berühmten, farbenfrohen Fiestas in Spanien. An der Costa del Sol ist der Kalender prall gefüllt mit den verschiedenartigsten Festlichkeiten, in denen sich nicht nur das vitale mediterrane Leben und die reiche Folklore widerspiegelt, sondern auch die Freude unserer südlichen Nachbarn an Gesang und Tanz.

Jedes Jahr im August verwandelt sich die Hauptstadt Málaga für eine Woche in ein einziges großes Festgelände, dann findet die "Feria Grande" statt. Während der kühleren Abend- und Nachtstunden feiert die ganze Stadt auf dem "Real", einem Festplatz mit den traditionellen "Casetas", Festhäuschen, zu denen alle freien Eintritt haben. Hier wird getanzt, gelacht und nach Herzenslust geschlemmt. Aber auch am Tag gibt es keine Pause, denn dann findet im historischen Zentrum Málagas die "Feria del Centro" statt. Somit ist rund um die Uhr für festliche Stimmung gesorgt. Unter riesigen Planen, die vor der sommerlichen Hitze schützen sollen, verwandelt sich jeder Hauseingang in ein kleines Festzelt, aus dem laute Flamencomusik, aber auch moderne Rhythmen ertönen.

Weitere Festlichkeiten in den großen Ferienzentren:
- Marbella : San Bernabé, 11. Juni
- San Pedro de Alcántara: 19. Oktober
- Estepona : Virgen del Rosario, erste Woche im September.
- Benahavís : Romería (Wallfahrt), zwischen dem 11. und 15. August
- Fuengirola : Erste Woche im Oktober.
- Torremolinos : Romería San Miguel, Ende September.

Eines der wichtigsten Feste ist jedoch die Semana Santa, die Osterwoche. Zwischen Palmsonntag und Ostersonntag finden in fast allen Gemeinden der Costa del Sol Prozessionen statt, in denen der Leidensweg Jesu Christi nachempfunden wird. Die Prozessionen in der Hauptstadt Málaga sind berühmt für ihre tonnenschweren und reich verzierten Throne, die von den Bruderschaften auf den Schultern durch die Straßen der Stadt getragen werden. Besonders in den engen Gassen der historischen Altstadt kommt es hierbei immer wieder zu bewegenden und gefühlvollen Szenen unter den Zuschauern.

In einigen Gemeinden gibt es während der "Semana Santa" aber auch eigenwillige Interpretationen. So stellt zum Beispiel das Dörfchen Riogordo die Passionsgeschichte durch ein Laienspiel dar, an dem viele Bewohner des Ortes teilnehmen. In Iznate vergräbt am Ostersonntag ein Einwohner eine Christusstatue auf dem Friedhof, die danach von anderen gefunden werden muss.

Die tiefe Religiosität der Andalusier, in gleichem Maße feierlich und farbenfroh, drückt sich deutlich in den Festkalendern der Städte und Gemeinden entlang der Costa del Sol aus. So gibt es eine Vielzahl von Romerías, Wallfahrten zu der Statue oder dem Denkmal des jeweiligen Schutzheiligen. Viele dieser Feste finden besonders im Mai und im September statt und oftmals tragen die Einheimischen dabei ihre traditionellen Trachten.

Die Stadt Marbella feiert im Mai die Wallfahrt zum "Cruz del Juanar", eine Prozession hoch hinauf in die Berge. Ebenfalls im Mai findet die "Fiesta de las Cruces" statt, bei der die Menschen ihre Häuser und Terrassen mit Blumen und religiösen Bildern schmücken. Falls sie zu dieser Zeit in Andalusien sind, sollten sie sich diese Festlichkeiten unbedingt auch in den nahen Städten Granada und Córdoba anschauen. Auch die Dörfer Nerja, Tolox und Coin, alle in der Nähe von Málaga, sind für ihre farbenfrohen Fiestas bekannt.

In beinahe jeder Gemeinde wird Fronleichnam gefeiert. Auch hier werden Balkone und Häuser in allen Straßen und Gassen, wo die Prozession vorbeizieht, festlich geschmückt. Ein weiteres traditionsreiches Fest findet am 16. Juli statt. Die Prozession zu Ehren der "Virgen del Carmen", Schutzpatronin der Fischer und Seeleute, wird in jedem Küstenort festlich begangen. Dabei wird der Thron mit der prächtig geschmückten Heiligenfigur auf ein Boot gebracht und auf das Meer hinausgefahren. Viele reich verzierte Boote und Jachten nehmen an dieser Prozession teil.

Quelle: Tourismusverband der Costa del Sol

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