Moclinejo in der AxarquiaMoclinejo ist ein verschlafenes, kleines und typisch andalusisches Dorf auf einem kleinen Hügel in den Piedras Blancas (weiße Steine). Die ca. 1.300 Einwohner leben hier, auch wenn der weithin bekannte Küstenort Rincón de la Victoria nur ca. 15 Minuten Autofahrt entfernt ist, immer noch wie schon seit vielen, vielen Jahren. Neuerdings sind allerdings die vom Bürgermeister initiierten ersten, noch ein wenig wackeligen touristischen Ansätze zu erkennen. Auch in Moclinejo gibt es natürlich die eine oder andere Bar und auch ein Restaurant, allerdings wird man als Tourist hier sehr oft immer noch genauso angestarrt wie Touristen, die vor 30 Jahren das erste Mal dieses Dorf besuchten. Die neugierigen Blicke geben sich nach kurzer Zeit, aber am Anfang fühlt man sich nicht gerade wohl. Moclinejo ist eben nicht zu vergleichen mit Orten wie Competa, Frigiliana oder Nerja, wo Touristen schon seit vielen Jahren zum Alltag der Einheimischen Bevölkerung gehören.

 

Eine ganze Zeitlang wurde auch hier in Moclinejo und im Campo von Moclinejo mit dem Bauland Schindluder getrieben. Häuser wurden illegal errichtet oder extrem erweitert, Ausländer kauften große Grundstücke auf denen nicht gebaut werden durfte oder sie kauften Grundstücke ohne Papiere bzw. von Fremden, denen das Grundstück nicht gehörte ... Daraufhin ließ das Rathaus ein Schild im Campo aufstellen, welches jeden davor warnte ein Grundstück oder ein Haus zu kaufen, ohne vorher im Rathaus vorstellig zu werden. Wie das Schild aussah, sehen Sie unter "Bilder" ganz  unten links.

In der Umgebung von Moclinejo wird, wie in den meisten anderen Gebieten der Axarquía hauptsächlich Mandeln, Oliven und Wein angebaut. Viele Einwohner Moclinejos leben auch heute noch von der Landwirtschaft, was extrem hart und alles andere als lukrativ ist. Die Vegetation in der Gegend von Moclinejo ist spärlich und die tiefen Furchen im Gelände erschweren den Einsatz von Maschinen bei der Bearbeitung der Äcker.

Leider gibt es wenig Aufzeichnungen von der Geschichte Moclinejo's. Daher ist man sich nicht ganz einig, ob Moclinejo schon vor den Mauren existierte, oder erst von diesen gegründet wurde. Auch die Bedeutung des Namens Moclinejo ist immer noch umstritten. Eine These besagt, dass der Name Moclinejo von den "Moclíns", den Bewohnern eines kleinen Dorfes in der Provinz Granada, stammt. In den Chroniken des 15. und 16. Jahrhunderts tauchte der kleine Ort Moclinejo als Moclinetum, Mohinete, Modinete, Molinete und auch als Molinillo auf.

Die 2.700 Mann starken, christlichen Truppen des Generals aus Antequera, Don Pedro Enríquez, erlitten im Jahr 1482 in der Gegend von Moclinejo eine ihrer empfindlichsten Niederlagen gegen die Mauren. Der Geschichte nach fanden die Mauren vor den Christen Zuflucht in einer kleinen Burg. Als sie aber sahen, wie die Christen Ihre Häuser und Felder verbrannten, kamen die Mauren aus ihrem Versteck hervor und warfen große Steine, Baustämme und was sie sonst noch finden konnten auf die christlichen Truppen hinab. Die Christen wurden dadurch so schwer geschlagen, dass man von nun an diese Schlucht ‘Hoya de los Muertos’ - Todesschlucht - nannte.


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Villa Axarquia